Als Vegetarier auf Safari in Südafrika

„Come to Africa, see the animals and eat them“ – der Slogan des Carnivore Restaurants in Johannesburg. In einem Land, in dem es einen „National Braai-Day“ gibt (Tag des Grillens) und in dem getrocknetes Fleisch (Biltong) ein beliebter Snack ist, hat man es als Vegetarier nicht leicht. Sollte man meinen. Doch selten habe ich so gutes vegetarisches Essen genießen dürfen, wie auf meinen Safaris in Südafrika. Hier ein paar Highlights aus meinen Lieblingslodges.

Qual der Wahl am Buffet

Buffets sind für mich ein Segen. Eine große Auswahl – und ich muss nicht nach einer „Extrawurst“ fragen. Also kommt es mir sehr zupass, dass es in vielen Lodges üppige Buffets gibt, wie zum Frühstück und Afternoon Tea in Settler’s Drift im Ostkap.

Frühstück Settlers Drift Südafrika

Afternoon Team in Settler's Drift Kariega

Einflüsse aus aller Welt

Südafrika wird gerne als „Regenbogennation“ bezeichnet. San und Nguni-Stämme, Franzosen, Holländer, Engländer und Inder – um nur ein paar zu nennen – haben das Land geprägt. Ihren Einfluss spürt man auch in der Küche.

Eine der wohl typisch afrikanischsten Speisen ist Mieliepap – Maisbrei. In ostafrikanischen Ländern ist er als Ugali bekannt. Die einfachste Variante ist das vegetarische pap-and-sous. Maisbrei mit einer Tomaten-Zwiebelsauce. Geschmackssache.

Den holländischen Siedlern haben die Südafrikaner zwei ihrer bekanntesten Dessert zu verdanken: Melktert und Malva Pudding. Besonders lecker war die edle Variante in Sanbona in der Kleinen Karoo.

Südafrikanischer Malva Pudding

Die Rezepte für beide gibt es hier.

Rezepte werden aber nicht einfach nur blind übernommen, sondern südafrikanisch interpretiert. Wie diese wunderbaren Eggs Benedicte auf selbstgebackenem Maisbrot.

Eggs Benedict

Oder die asiatisch-orientalische Vorspeisen-Platte in Shamwari – mit südafrikanischen Peppadew (Kirschpaprika).

Vegetarische Platte in Shamwari

Ein Tipp für Vegetarier auf Safari

Viele Safaricamps liegen in abgelegenen Gebieten. Frische Lebensmittel müssen oft eingeflogen werden. Einfach im Vorfeld sagen, ob Sie Vegetarier oder Veganer sind (oder andere Ernährungsformen bzw. Allergien haben). Dann ist es überhaupt kein Problem, ein leckeres Essen für Sie zu organisieren.

7 Kommentar(e)

  • Florian sagt:

    Vegetarier und Safari war für mich im ersten Moment ein Widerspruch, wahrscheinlich genau wegen solchen „see the animals and eat them“ Assoziationen.

    Wenn man darüber nachdenkt macht es natürlich Sinn, dass Tierfreunde lieber ein natürliches Habitt anschauen als einen Zoo.

    Danke für’s Mitmachen!

  • Wolfgang sagt:

    Das sieht ja richtig lecker aus. 😉

    Im übrigen führt bei mir (als Nichtvegetarier, aber Tierfreund) die Nähe zu Tieren eher dazu, dass ich (noch) weniger Lust verspüre, Fleisch zu essen. Mit einem solchen Slogan á la „see them, eat them“ kann man mich also nicht locken. Und trotzdem muss ich gestehen, dass ich kürzlich in Namibia u.a. Zebrasalami probiert habe …

    LG, Wolfgang

    • Daniela Köster sagt:

      Hallo Wolfgang,

      das war es auch – als Vegetarier lebt man nicht schlecht dort ;-). Finde ich toll, wenn eine Safari dazu führt, noch bewusster Fleisch zu essen. Es spricht ja überhaupt nichts dagegen, es in Maßen zu essen, oder?

      LG

      Daniela

      • Wolfgang sagt:

        … das ist eben die Frage. In Maßen ja, grds. ist das ok. Habe kürzlich aber (auch in Afrika) gesehen, wie Ziegen und v.a. Rinder geschlachtet wurden. Und danach war mir erstmal gar nicht mehr nach Fleisch. Obwohl diese Tiere ja zumindest bis zu ihrem Tod ein artgerechtes Leben hatten. Meine Erfahrung: Ich (als verwöhnter Westler) bin viel zu sehr entfremdet von dem, was ich normalerweise auf den Teller bekomme. Erst durch meine Reisen entwickele ich eine anderes (besseres?) Verhältnis dazu – inkl. vieler Gedanken drumherum … 😉 LG, Wolfgang

        • Daniela Köster sagt:

          Finde ich super, dass Du es so siehst – diesen Schluss (Kalb – Schnitzel) ziehen einige leider nicht.

          Der gute Wilhelm Busch hatte einfach recht „Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele: Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. Darum, Mensch, sei zeitig weise! Höchste Zeit ist’s! Reise, reise!“

          LG, Daniela

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert