
Der ultimative Leitfaden für eine Safari in Malawi
Malawi entwickelt sich langsam aber stetig zu einem spannenden Ziel für eine Safari. Dank des Engagements von African Parks können Sie im Majete Wildreservat die Big Five aufspüren – und im Liwonde Nationalpark Wildhunde.
Was den Reiz einer Safari in Malawi ausmacht? Das Erlebnis ist sehr authentisch und exklusiv. Die Parks sind wenig besucht, denn es gibt nur eine Handvoll Unterkünfte. 20 Geländewagen, die sich um einen Löwen drängen? Undenkbar. Und neben der reinen Tierbeobachtung bietet Malawi auf recht kleinem Raum abwechslungsreiche Landschaften – und somit auch Safarierlebnisse. Von den Flussauen im Liwonde zu den zerklüfteten Landschaften des Majete, von dichten Wäldern von Nkhotakota bis zu den offenen Ebenen des Nyika.
In unserem Guide für eine Safari in Malawi haben wir Ihnen alles Wissenswerte zusammengestellt: von der besten Reisezeit über die lohnenswertesten Parks, Infos über die Tiere und die Art der Safaris, die angeboten werden, bis hin zu Tipps zur Reisedauer.
Die beste Reisezeit für eine Safari in Malawi
In Malawi unterscheidet man zwischen Regen- und Trockenzeit. Die Trockenzeit beginnt im Mai und reicht bis in den Oktober. Die Regenzeit dauert von November bis April.
Während der Regenzeit verwandelt sich die Landschaft Malawis und wird üppig und grün. Vogelliebhaber kommen in dieser Zeit besonders auf ihre Kosten, denn die Zugvögel treffen aus den kalten Regionen ein und viele Arten beginnen ihre Brutzeit. Wildbeobachtungen sind möglich, doch wird es schwieriger die Tiere im dichten Grün aufzuspüren. Reizvoll können Safaris nichtsdestotrotz sein – denn viele Säugetiere bringen in der Regenzeit ihre Jungen auf die Welt.
Ab Mai beginnt die Trockenzeit. Die Vegetation wird lichter, die Wasserstellen werden spärlicher – die Tiere versammeln sich um die permanenten Wasserquellen, wodurch sie leichter zu beobachten sind. Besonders gut geeignet für Safaris sind die Monate Juni bis August. Im September beginnen die Temperaturen zu steigen. Gerade in tiefer gelegenen Parks wie dem Liwonde kann es dann heiß werden.
Prinzipiell ist Malawi also ein ganzjähriges Reiseziel – doch die Wahl der Reisezeit hängt ganz von Ihren Interessen ab.
Möchten Sie die Natur grün und üppig sehen? Dann Reisen Sie zu Ende der Regenzeit.
Welche Tiere möchten Sie sehen? Sind es vor allem die Big Five und Raubkatzen, dann reisen Sie von Juni bis August – dann haben Sie beste Chancen für fantastische Sichtungen. Sind Sie ein Birder, wählen Sie unsere Wintermonate.
Welche Aktivitäten möchten Sie unternehmen? Sie möchten aktiv auf Wandersafari gehen? Wählen Sie unserer Sommermonate mit kühlem, trockenem Wetter.
Die schönsten Parks für eine Safari in Malawi
Malawi schützt seine Natur und Tierwelt in fünf Nationalparks (Nyika, Liwonde, Lake Malawi, Kasungu und Lengwe) und vier Wildschutzgebieten (Vwaza, Nkhotakota, Majete and Mwabvi). Außerdem gibt es noch drei Naturschutzgebiete bei Lilongwe, Mzuzu und dem Berg Michiru. Damit stehen in Malawi übrigens 11,6 % des Landes unter Naturschutz, während in Deutschland 6,5% der Fläche geschützt sind.
Für Safari-Enthusiasten sind vor allem vier Regionen spannend: Liwonde, Majete, Nkhotakota und das Nyika Plateau. Jedes dieser Gebiete hat seinen ganz eigenen Charme – und ist ein Ziel für sich selber. Sie können die vier Regionen aber auch wunderbar bei einer Rundreise für ein umfassendes Safari-Erlebnis in Malawi kombinieren.
Majete Wildreservat
Wer die Big Five in Malawi sehen möchte, kommt am Majete Wildreservat nicht vorbei.
Das Majete Wildreservat ist die erste Erfolgsgeschichte von African Parks in Malawi. Als sie das Management des Reservates in 2003 übernahmen, war der Bestand an Wildtieren quasi bei null. Die Wiedereinführung begann 2003 mit Nashörnern, gefolgt von Elefanten, Giraffen, Löwen und Geparden und gipfelte in den Wildhunden in 2021. Heute ist der Bestand an Wildtieren im Park so reichlich, dass sie an andere Parks abgegeben werden können.

© Robin Pope Safaris
Neben dem reichen Wildbestand ist es auch die herrliche Landschaft, die einen Besuch lohnenswert macht. Das im Süden Malawis gelegene Reservat bietet ein zerklüftetes Terrain mit dem dramatischen Chikwawa Escarpment und dem breiten Mkulumadzi River.
Liwonde-Nationalpark
Der Liwonde Nationalpark im Süden des Landes gehört zu den Highlights von Malawi. Schon seine Landschaft lohnt einen Besuch. Der Park wird durch den Shire River begrenzt, der von Palmen und Fieberbaumakazien gesäumt ist.
Der herrlichen Landschaft steht die Tierwelt in nichts nach, was vor allem dem Engagement von African Parks zu verdanken ist. Die NGO hat nach und nach die Raubtierpopulation des Parks wiederhergestellt, zehntausende von Wildtierfallen entfernt und die Wilderei komplett eingedämmt. Geparden, die seit einem Jahrhundert aus dem Park verschwunden waren, wurden 2017 wieder angesiedelt, eine Gründerpopulation von Löwen 2018, 2021 dann Wildhunde. Spektakulär war außerdem die Umsiedelung von 17 Spitzmaulnashörner im Jahr 2019 aus Südafrika.
Besonders reizvoll im Park ist eine Bootstour auf dem Shire River, wenn Sie die Elefanten am Ufer sehen – und zahlreiche Hippos und Krokodile. Daneben werden klassische Pirschfahrten im Geländewagen und Wandersafaris angeboten.
Nkhotakota Wildreservat
Das Nkhotakota Wildlife Reserve ist das älteste und größte Reservat Malawis – ein dichtes Waldgebiet, das von drei großen Flüssen durchzogen wird, die zum Malawisee führen. Auch hier hat African Parks eine großartige Arbeit vollbracht. Wilderei hatte dazu geführt, dass es im Gebiet 2014 nur noch knapp 100 Elefanten und quasi keine anderen Wildtiere mehr gab. Zwischen 2016 und 2022 wurden 500 Elefanten und knapp 3000 andere Tiere, darunter Löwen, Büffel und verschiedene Antilopenarten, angesiedelt.

© African Parks
Nkhotakota bietet ein sehr ursprüngliches Safarierlebnis. Erwarten Sie nicht, dass Ihnen die Tiere auf dem Silbertablett präsentiert werden – das Gelände ist teils unwegsam und die Vegetation sehr dicht. Wenn man nach längerer Suche Tiere sieht, ist dies umso beglückender.
Nyika-Nationalpark
Das Nykia Plateau im Norden von Malawi erhebt sich bis zu 2.500 m. Es ist vor allem berühmt für die über 200 Orchideenarten, die hier nach der Regenzeit blühen. In den dichten Bergwäldern und dem weiten Grasland leben aber auch Leoparden, Zebras und verschiedene Antilopenarten.

© Central African Wilderness Safaris
Das – leider nur schwer erreichbare – Nykia Plateau ist kein klassisches Safariziel. Bei Ausfahrten im Geländewagen können Sie auch Tiere sehen, doch geht es mehr um das Gesamterlebnis der herrlichen Natur. Außerdem können Sie hier auch einmal die Beine strecken und Wandern, Trekken und Mountainbiken, was in den übrigen Wildregionen in der Form nicht möglich ist.
Welche Arten von Safaris werden in Malawi angeboten?
In Malawi werden verschiedene Arten der Safaris angeboten.
Am beliebtesten sind Pirschfahrten. In den frühen Morgenstunden und am Nachmittag gehen Sie auf Safari. Die Geländewagen sind offen – so dass Sie die Geräusche und Gerüche des Busches intensiv erleben. Im Schutz des Geländewagens, den Löwen, Elefanten oder Nashörner respektieren, können Sie die Tiere intensiv betrachten. Je nach Region werden die Pirschfahrten auch nach Einbruch der Dunkelheit angeboten, so dass Sie nachtaktive Tiere beobachten können.
Etwas Besonderes sind die Bootssafaris, die im Liwonde Nationalpark und im Majete Wildreservat angeboten werden. Mit Motorbooten fahren Sie über den Shire River und beobachten Hippos im Fluss. Krokodile sonnen sich mit offenem Maul am Ufer. Elefanten und andere Tiere kommen besonders in der Trockenzeit zum Trinken und Grasen an das Ufer. Putzig sind auch die jungen Elefanten, die im seichten Wasser plantschen.
Wer sich vor allem für die kleineren Tiere und die Pflanzenwelt interessiert, kann an einer Pirschwanderung teilnehmen. In Begleitung von bewaffneten Rangern lernen Sie viel über Spurenlesen, Flora und Fauna und die kleineren, oft übersehenen Aspekte des Ökosystems.
Welche Tiere kann ich auf einer Safari in Malawi erwarten
Vorweg sei ganz klar gesagt: Malawi bietet nicht die Tierdichte des Krüger Nationalparks in Südafrika, des Moremi in Botswana oder der Serengeti in Tansania. Erst seit guten zehn Jahren erholt sich der Tierbestand wieder sichtbar. Doch auch wenn das Land nicht die schiere Menge an Tieren aufweisen kann, so macht es dies durch wenige Touristen pro Sichtung und atemberaubende, abwechslungsreiche Landschaften wett.
Die Big Five
Die „Big Five“ (Löwe, Leopard, Nashorn, Elefant und Büffel) auf einer Safari zu sehen, ist immer ein Highlight. In Malawi ist dies – mit etwas Glück – im Majete Wildlife Reserve möglich.
Großkatzen
In Malawi haben Sie in verschiedenen Parks die Möglichkeit, Großkatzen zu sehen. Löwen können Sie im Liwonde und im Majete sehen. Im Liwonde sind außerdem seit 2017 wieder Geparden angesiedelt. Wer Leoparden sehen möchte, hat die besten Chancen in den Waldgebieten des Nyika-Nationalparks und im Majete. Geparden wurden 2017 im Liwonde-Nationalpark wieder angesiedelt, nachdem sie über 20 Jahre lang verschwunden waren. Das Wiederansiedlungsprogramm war erfolgreich: Seitdem wurden im Park mehrere Würfe von Jungtieren geboren.
Vogelwelt
Malawi ist ein absolutes Paradies für Vogelliebhaber. Das Land bietet Vögeln ganz unterschiedliche Lebensräume – von Seeufern über Feuchtgebiete bis hin zu Wäldern und Bergen. Es gibt über 650 Vogelarten, etwa 10% davon sind endemisch. Afrikanische Fischadler und Webervögel, Turakos und Pelikane, Hornbills und Eisvögel – Sie werden sich nicht sattsehen können.
Die beste Zeit für die Vogelbeobachtung in Malawi ist gegen Ende der Trockenzeit (September/Oktober) bis zum Ende der Regenzeit (März/April) – neben den heimischen Vögeln sind dann auch die Zugvögel vor Ort.
So erreichen Sie die Parks in Malawi
Malawi hat zwei internationale Flughäfen – Lilongwe und Blantyre.
Der beiden Parks im Süden des Landes, Liwonde und das Majete Wildreservat, liegen etwa vier bis fünf Stunden von Lilongwe entfernt und etwas zwei bis drei Stunden von Blantyre.
Das Nkhotakota Wildlife Reserve, nordöstlich von Lilongwe gelegen, ist in etwa drei bis vier Stunden mit dem Auto zu erreichen.
Für die Anreise zum Nykia Plateau sollten Sie eine Zwischenübernachtung einplanen. Zwar sind des „nur 550 km“, doch für diese Strecke brauchen Sie neun bis zehn Stunden. Alternativ gibt es auch Charterflüge zum Flugplatz Chelinda.
Selbstfahrertour oder eine Reise mit Fahrer?
Wer schon einmal mit dem Mietwagen in Südafrika oder Namibia unterwegs war, hat ganz sicher die Freiheit und Flexibilität schätzen gelernt – und wie einfach es ist, diese Länder quasi auf eigene Faust zu bereisen. Prinzipiell kann man auch Malawi selber mit dem Mietwagen – dann aber in einem richtigen Geländewagen – bereisen. Hierfür sollte man aber wirklich afrikaerfahren sein. Die Straßenverhältnisse sind teilweise sehr schlecht, Ausschilderungen oft nicht vorhanden und es kann zu Benzin-Engpässen kommen. Die extrem hilfsbereiten Menschen vor Ort werden bei all dem weiterhelfen.
Deutlich entspannter ist deshalb eine Reise mit Driver-Guide zu wählen. Und im Sinne der Nachhaltigkeit gibt man damit den Menschen vor Ort auch einen Job und ermöglicht damit diesem und oft seiner gesamten Familie ein besseres Leben.
Alternativ kann man auch Transfers von Lilongwe oder Blantyre zu den Parks im Süden buchen und dann an den geführten Aktivitäten der Lodges teilnehmen.
Wie viel Zeit sollte man für eine Safari in Malawi einplanen?
Schon eine Woche reicht für eine Safari in Malawi. Kombinieren Sie den Liwonde-Nationalpark mit der Mischung aus Safaris zu Land und zu Wasser mit dem Majete-Wildtierreservat und seinen Big Five. Beide Wildregionen liegen im Süden des Landes und können einfach miteinander kombiniert werden.
Für ein abgerundetes Erlebnis von Malawi sollten Sie zwei Wochen Zeit mitbringen. Dann können Sie die Safaris im Liwonde und Majete noch mit dem Hochland im Süden von Malawi und seinen Teeplantagen und tollen Wandermöglichkeiten und etwas Erholung am Lake Malawi kombinieren.
Möchten Sie neben den bekannten Safariregionen im Süden auch die wenig besuchten Parks in Norden, allen voran das Nykia Plateau bereisen, sollten Sie drei Wochen Zeit mitbringen. Zwar sind die Distanzen im Land nicht so groß, doch die Straßenverhältnisse oftmals schlecht. Für kurze Strecken müssen Sie so sehr viel Zeit einplanen.
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